Die Baumpflege dient im Wesentlichen der Erhaltung der Vitalität des Baumes oder der Vermeidung von Fehlentwicklungen. Auch die Erhaltung oder Wiederherstellung von Sicherheit im Straßenverkehr kann ein Ziel der Baumpflege sein. Neben dem Baumschnitt, ist auch der Wundverschluss, die regelmäßige Kontrolle der Bäume oder die Behandlung bei Parasitenbefall oder Krankheiten eine der Aufgaben im Rahmen der Baumpflege.
- 1. Warum ist die Baumpflege so wichtig?
- 2. Maßnahmen bei der Baumpflege
- 3. Der richtige Baumschnitt
- 4. Aufasten und was das bedeutet
- 5. Der Obstschnitt
- 6. Der Kronenschnitt und die wichtigsten Tipps
- 7. Die richtige Wundpflege
- 8. Schädlingsbekämpfung in der Baumpflege
- 9. Kosten für die Baumpflege
- 10. Das richtige Werkzeug
Warum ist die Baumpflege so wichtig?
Bäume dienen nicht nur als Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche heimische Arten, sie Filtern auch CO² und geben Sauerstoff zurück in die Luft. Allein aus diesem Grund ist der Erhalt der Bäume durch eine fachmännische Baumpflege enorm wichtig. Darüber hinaus spielen Bäume auch in Hinblick auf das Thema Sicherheit, vor allem im Straßenverkehr, eine wichtige Rolle.
Die Maßnahmen bei der Baumpflege
Im Rahmen der Baumpflege gibt es unterschiedlichste Maßnahmen, die durchgeführt werden. Üblicherweise werden die entsprechenden Bäume in regelmäßigen Abständen kontrolliert, um etwaigen Handlungsbedarf auszumachen.
Eine der wesentlichen Maßnahmen ist der sogenannte Baumschnitt. Dabei kann Totholz entfernt oder die Krone des Baumes geschnitten werden, um bspw. die Verkehrssicherheit wiederherzustellen oder Sturmschäden zu beseitigen. Auch Arbeiten am Wurzelbereich, um bspw. eine Bodenverbesserung herbeizuführen, können zur Baumpflege gehören.
Der richtige Baumschnitt
Der Baumschnitt bietet sich vor allem im Sommer, Herbst oder Spätwinter an. Im Sommer heilen die entstehenden Wunden am Baum schneller, sodass der Baum weniger geschwächt wird. Von August bis zur Blattfärbung im Herbst sollten Sie die Bäume nicht schneiden, da dies den Baum zusätzlich schwächen würde. Der Winter ist ebenfalls ein guter Zeitpunkt für den Schnitt, jedoch nur an trockenen und frostfreien Tagen.
Aufasten und was das bedeutet
Das sogenannte Aufasten bezeichnet das Freilegen des Stammes bei Bäumen oder Großsträuchern. Hierbei sollten die Seitentriebe am Stamm bis etwa auf Kopfhöhe abgeschnitten werden. Ggf. müssen Sie auch in der Krone noch einiges wegschneiden. Achten Sie also darauf, dass der Baum die Proportionen zwischen Stamm und Krone nicht verliert.
Der Obstschnitt
Beim Obstschnitt geht es vorwiegend darum, dass die Bäume viele Blüten und damit viele Früchte bilden. Der Obstschnitt wird üblicherweise im Spätwinter durchgeführt, da sich die Bäume zu diesem Zeitpunkt kurz vor Neuaustrieb befinden und die Nährstoffe noch in den Wurzeln liegen. Zudem heilen die Schnittwunden besser und das Risiko von Fäulnis sinkt. Der Schnitt sollte nicht bei Frost oder hoher Feuchtigkeit durchgeführt werden. Hiervon ausgenommen sind Steinobstbäume.
Je nachdem, wie stark der Rückschnitt im Spätwinter ausfällt, fällt auch das Wachstum im darauffolgenden Sommer aus. Es gilt: Je stärker der Rückschnitt, desto stärker der Austrieb.
Zunächst einmal schneiden Sie größere Äste immer etappenweise ab, um Schäden an Rinde und Ästen zu vermeiden. Versuchen Sie dabei die Äste immer möglichst nah am Astring abzutrennen. Setzen Sie die Schere außerdem nah an den Knospen an. Beachten Sie außerdem, vor allem in den ersten Jahren die sog. Saftwaage.
Der Kronenschnitt
Der Kronenschnitt sollte die Zielsetzung haben, die Entwicklung und Vitalität der Bäume zu fördern und nicht das Erscheinungsbild des Baumes radikal zu verändern. Beim Kronenschnitt sollten Sie daher behutsam vorgehen und nur das Entfernen, was unbedingt notwendig ist.
Die wichtigsten Tipps zum Kronenschnitt
- Entfernen Sie schwache und grobe Äste und nicht das Altholz.
- Entfernen Sie nicht mehr als ein Viertel der feinen Äste, da diese die meisten Blätter tragen. Ohne die Blätter findet keine Fotosynthese mehr statt und der Baum verliert an Stärke.
- Führen Sie nicht zu häufig einen Kronenschnitt durch. Nach dem Schnitt beginnt der Baum mit der Ausbildung von Ersatztrieben. Diese wachsen zwar schneller, sind aber gleichzeitig weniger stabil. Wenn Sie zu häufig die Baumkrone beschneiden, schadet es also u.U. der Stabilität des Baumes.
- Schneiden Sie die Krone in der richtigen Jahreszeit.
Die richtige Wundpflege
Nach dem Baumschnitt beginnt der Baum die „Wunden“ vom Rest des Baumes abzuschotten. Das ist am besten möglich, wenn die beschnittenen Stellen möglichst glatt sind. Glätten Sie also bei Bedarf die Schnitt- oder Sägestellen weiter ab, damit die Schnittflächen schnell überwallt sind.
Bei Schnittstellen die im Durchmesser größer als 2,5cm sind, sollten Sie außerdem ein Wundverschlussmittel (Baumwachs) verwenden. Dieses gilt als eine Art künstliche Rinde und hilft dem Baum, die entsprechende Stelle schneller abzuschotten und damit eine Pilz- oder Bakterien Infektion zu verhindern.
Schädlingsbehandlung und Baumkrankheiten
Durch eine Verletzung der Rinde, Baumschnitt oder eine anderweitige Schwächung kommt es bei Bäumen immer wieder zum Befall durch Parasiten. Bei Befall von Pilzen kann es bspw. sinnvoll sein, die befallenen Stellen zu entfernen. Dabei ist die anschließende Wundpflege enorm wichtig.
Auch bei Insektenbefall ist dies möglich. Allerdings kann der Befall auch mit Lockstoffallen reduziert werden. Je nach Krankheit oder Schädling ist eine andere Behandlung notwendig.
Kosten für die Baumpflege
Die Kosten für die Baumpflege fallen, je nach Region und Aufwand, sehr unterschiedlich aus. Für gewöhnlich kommen neben der reinen Dienstleistung, also dem Schnitt, auch die Entsorgung des Grünschnitts hinzu. Die Entsorgungskosten liegen meist zwischen 30€-50€ pro Tonne.
Die Kosten variieren auch danach, ob ein Seilkletterer zum Einsatz hinzugezogen werden muss oder ob der Baumschnitt vom Boden aus möglich ist. Sie können hier von Kosten zwischen 70€-120€ pro Stunde rechnen, wenn das Baumklettern notwendig ist.
Das richtige Werkzeug für den Baumschnitt
Für den richtigen Schnitt benötigen Sie natürlich auch das richtige Werkzeug. Die Auswahl des Werkezugs hängt dabei nicht nur von der Baumart, sondern vor allem auch von der Länge, Dicke und Höhe der Äste ab. Bei uns finden Sie für jeden Anlass und Zweck das richtige Werkzeug. Von der Gartenschere über die Teleskop-Säge bis hin zur Kettensäge.
